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Die Fahne des I. Seebataillons

Die Verleihung einer Fahne an das I. Seebataillon wurde mit AKO vom 06. März 1883 angeordnet. Die Nagelung und Weihe erfolgte demgemäß am 19. März 1883 im Waffenzimmer des königlichen Schlosses von Berlin. Die kirchliche Weihe vollzog Marinestations-Oberpfarrer Langfeld am 01. April 1883 auf dem Kasernenhof des Bataillons in Kiel.

Das Maß der Fahne betrug 1,40 m im Quadrat an einer 3,15 m langen Fahnenstange. Gemäß AKO sah sie folgendermaßen aus: "In der Mitte des Tuches befindet sich umgeben von zwei goldenen Lorbeerzweigen, welche eine Deutsche Kaiserkrone tragen, der deutsche heraldische Adler, der auf der Brust in weißem Felde den Preußischen, gleichfalls heraldischen Adler zeigt. Unter der Kaiserkrone, über dem deutschen Adler, leuchten auf blauem Bande in goldenen Buchstaben die Worte: PRO GLORIA ET PATRIA. In den 4 Ecken des Flaggentuches befindet sich der silberne verschlungene Namenszug WI (Wilhelm Imperator), gleichfalls umgeben von goldenen Lorbeerzweigen und überragt von der Deutschen Kaiserkrone. Zwischen diesen Feldern auf der Mitte jeder Seite zeigt sie eine goldene flammende Granate, mit der Spitze nach dem Adler gerichtet. Die Fahnenspitze zeigt ebenfalls die Initialen WI. Außerdem zwei schwarz-weiß-rote Fahnenbänder mit Quasten (Banderole)."

Während des Hereroaufstandes erhielt das I. Seebataillon für die Beteiligung an der Erstürmung einer Wasserstelle im Gefecht von Otjihanamaparero (25.02.1904) ein Fahnenband verliehen.

Im I. Weltkrieg wurde die Fahne durch das I. Seebataillon (später Marine-Infanterie-Regiment 1) mitgeführt und beim Sturm auf Lombardzyde entfaltet.

Die Fahne wurde nach dem I. Weltkrieg im Ehrenhof des Berliner Museums für Meereskunde aufgestellt. Da sie nach aktuellem Stand während des II. Weltkriegs nicht ausgelagert wurde, das Museum aber 1944 fast vollständig zerstört wurde, ist sie wahrscheinlich mit ihm verloren gegangen.

Neuerdings jedoch tauchten beim Online-Auktionshaus ebay und Hermann Historica München Bruchstücke der Fahne auf. So wurde jüngst die Fahnenspitze und der Fahnenring versteigert. Nachfragen beim Anbieter bzgl. der Herkunft blieben unbeantwortet. Ob hier wohl jemand etwas verkauft, was nicht der Realität entspricht ... ?

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
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