Kontakt
 
             
 

Der Einsatz im Boxeraufstand (China) im Jahr 1900/01

 

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert befand sich China in einem grundlegenden Wandel seiner politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Grundlagen. Mit der Niederlage in den sogennanten "Opiumkriegen" gegen Großbritannien und Frankreich in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Öffnung des Reichs der Mitte erzwungen.

Der Import westlicher Güter, westlicher Technologien und vor allem auch westlicher Geisteshaltung war mit den alten gewachsenen Traditionen Chinas nicht mehr vereinbar: Die Geisteshaltung stellte den Beamtenapparat sowie den konfuzianischen Glauben, wie auch die Technologien, die bisherige Arbeitsteilung auf landwirtschaftlicher Grundlage und die Güter die bisherigen Bedürfnisse in Frage. Die Folge waren Massenarbeitslosigkeit, Verelendung und Orientierungslosigkeit.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts suchten daher sowohl die kaiserliche Regierung, als auch die betroffene Bevölkerung nach einer Lösung. In dieser Situation entstand in der entwurzelten Bevölkerung des westlichen Teils der Provinz Schantung die "Vereinigung für Gerechtigkeit und Eintracht" (chin. "Yihetuan").

Diese Bewegung richtete sich mit Gewalt gegen Ausländer und als deren Komplizen angesehene chinesische Christen. So waren Missionare auch die ersten - weil einfachsten - Opfer. Die kaiserliche Regierung nutzte die Bewegung, um einerseits ihre eigenen Vorbehalte gegen die Fremden umsetzen sowie andererseits sich gegen etwaige politische Prozesse behaupten und diese kanalisieren zu können.

Zum Jahreswechsel 1899/1900 breitete sich die Bewegung von Schantung auf die Provinz Petschili aus und erreichte im Frühjahr die mit starken westlichen Quartieren versehenen Städte Peking und Tientsin. Zum Sommerbeginn 1900 ging dies in eine regelrechte Blockade der Fremdenniederlassungen beider Städte über.

 
 
 
 
 
 
 
   
Impressum Disclaimer Quellenhinweise Links